Inspiration für den Alltag

Von Dennis Engel / 29. August, 2016

 

Heute gibt es wieder in der Rubrik “Inspiration für den Alltag” eine kurze Textpassage von Sakyong Mipham Rinpoche mit Fragen zum Kontemplieren. Einfach mal nachspüren und schauen was es im Alltag mit uns macht.

 

Kommunikation

Ob uns Technologie gut gedient hat, erkennen wir daran, ob wir uns durch sie inspiriert, informiert oder erfreut fühlen. Die sind Zeichen dafür, das die Begegnung positiv war. Fühlen wir uns jedoch dumpf und entrückt, dann hat Technologie zweifellos unsere Sinne betäubt. Wir sind mental weniger scharfsinnig und emotional distanziert. Dann ist klar, dass wir von der Technologie benutzt werden, statt sie zu benutzen, denn sie erschöpft unsere Energie und schwächt unser Windpferd. Technologie kann Positives vorantreiben, aber sie kann auch Negativität erzeugen. Über Telefon oder E-Mail können wir andere leicht trösten, ermutigen oder mit ihnen feiern. Doch da wir uns dabei nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, kann es auch sein, dass wir Dinge sagen oder tun, die wir normalerweise nicht sagen oder tun würden. So kann unsere Negativität durch die Auswirkung und die Macht der Technologie exponentiell zunehmen. Es kann auch sein, dass wir uns hinter dem elektronischen Medium verstecken, weil wir dann weniger exponiert sind. Auch wenn die Technologie unsere Kommunikationsmöglichkeiten erhöht hat, sind die fünf grundlegenden Parameter des Karmas immer noch gültig: eine Absicht erwecken, sich zum Handeln entscheiden, sich auf das Handeln vorbereiten, Handeln, und kein Bedauern verspüren. Wir können uns entscheiden, eine Person entweder zu entschuldigen oder zu bestrafen, und sobald der „Senden“ Button gedrückt ist, ist Karma in Gang gesetzt. Sitzen wir danach zufrieden da, ist dies ein abgeschlossenes Tun. Dieses Tun bleibt nicht ohne Folgen.

Aus: „Das Shambhala Prinzip“ von Sakyong Mipham Rinpoche  (erschienen im „Windpferd“ Verlag)

 

 

Fragen zum Kontemplieren:

Welche Absicht habe ich, wenn ich Whatsapp, E-Mail oder Facebook nutze?

Bin ich wirklich achtsam, wenn ich diese Medien nutze, oder betäube ich mich damit?

Wie fühlt es sich an, wenn ich nicht sofort auf eine E-Mail oder Whatsapp Nachricht antworte?

Kann ich in diesen Moment dann entspannen oder macht mich das nervös?

Muss ich ständig und überall erreichbar sein oder kann ich mir auch ganz bewusst “Offline” Zeit am Tag einrichten?

 

Viel Freude beim Kontemplieren und einen schönen Montag Abend,
Euer Shambhala Köln Blog

 

Text: Sakyong Mipham Rinpoche / Dennis Engel

Bild: Dennis Engel

Blog Redakteur: Dennis Engel

 

Über Dennis Engel

Dennis EngelDennis Engel ist 43 Jahre alt. Er ist Kundenbetreuer im Mobilfunkbereich und unterrichtet freiberuflich Meditation und Qi Gong. Seit 2008 ist er Mitglied bei Shambhala und durch Bücher von Pema Chödrön zum Shambhala Buddhismus gekommen. Er ist in der Kölner Shambhala Sangha als Meditationsunterweiser und Koordinator aktiv und Redakteur des Shambhala Köln Blog.