Inspiration für den Alltag

Von Dennis Engel / 13. September, 2016

 

Heute gibt es wieder in der Rubrik “Inspiration für den Alltag” eine kurze Textpassage von Sakyong Mipham Rinpoche mit Fragen zum Kontemplieren. Einfach mal nachspüren und schauen was es im Alltag mit uns macht.

 

Die Dinge einfach halten

Es ist wichtig, nicht zu viel über Probleme nachzudenken. Analysieren wir die Probleme der Welt allzu eifrig, dann werden wir deprimiert und verlieren den Mut, weil wir nicht mehr in Kontakt mit Windpferd sind, der Fähigkeit, durch tugendhaftes Handeln erfolgreich zu sein. Mein Vater sagte mir: „Als ein Krieger solltest du dein Leben in Ordnung halten. Sei präsent und genau bei dem, was du tust. Ganz einfach.“ Mit diesem Ansatz kann Einfach Kompliziert verstehen, denn er weiß, dass es die Antwort bereits in sich enthält, aber Kompliziert kann Einfach nicht verstehen, weil es nicht weiß, dass diese existiert. Einfachheit weist darauf hin, dass ein bestimmtes Gefühl in unserer Tiefe anklingt: Wir sind hungrig und wir möchten essen; wir sind müde und wir möchten ausruhen; wir sind schmutzig und wir möchten ein Duschbad nehmen; wir sind einsam und wir wünschen uns eine Beziehung. An der Wurzel dieser Grundelemente des Lebens liegt eine noch größere Einfachheit: Wir wünschen uns Erfolg und Glück und wir möchten frei sein von Angst und Schmerz. Diese einfachen Ziele zu erreichen, kann jedoch recht kompliziert werden. Als mein Vater sagte, „Halte die Dinge einfach“ , hielt er mich nicht dazu an, die Komplikation der Welt zu ignorieren. Ich sollte vielmehr stark sein und die Prinzipien demonstrieren, die ich studiert und kontempliert hatte. Einfachheit wurde zum Ausdruck meiner Überzeugung – des Gefühls, in meinen geistigen Fähigkeiten völlig einzigartig zu sein. Es ist wie beim Abschießen eines Pfeils: Man konzentriert sich, man zielt, und alles Zögern darum herum fällt ab. In den Shambhala-Lehren steht der Pfeil für die Intelligenz eines vollkommen zuversichtlichen Kriegers. Die meisten Herausforderungen des Lebens kann man mit einem Geist bestehen, der einfach ist und auf sein Prinzip vertraut. So kann zum Beispiel eine Beziehung sehr oft Fortschritte machen, wenn man im Geist aufrichtiger Freundlichkeit und Großzügigkeit an sie herangeht. Einfachheit ist deshalb ein Hinweis auf die Stärke und Gesundheit des Geistes.

Aus: „Das Shambhala Prinzip“ von Sakyong Mipham Rinpoche  (erschienen im „Windpferd“ Verlag)

 

 

Nimm dir einen Moment Zeit und kontempliere folgende Fragen:

 

Wie kann ich es schaffen ein einfaches und vernünftiges Leben zu führen ?

Könnte mir eine freundliche und großzügige Geisteshaltung dabei helfen ?

Welche Rolle spielt dabei die täglich Meditation ?

 

Viel Freude beim Kontemplieren und einen schönen Dienstag,

Euer Shambhala Köln Blog

 

Text: Sakyong Mipham Rinpoche / Dennis Engel

Bild: Dennis Engel

Blog Redakteur: Dennis Engel

Über Dennis Engel

Dennis EngelDennis Engel ist 43 Jahre alt. Er ist Kundenbetreuer im Mobilfunkbereich und unterrichtet freiberuflich Meditation und Qi Gong. Seit 2008 ist er Mitglied bei Shambhala und durch Bücher von Pema Chödrön zum Shambhala Buddhismus gekommen. Er ist in der Kölner Shambhala Sangha als Meditationsunterweiser und Koordinator aktiv und Redakteur des Shambhala Köln Blog.