Kasung – Meditation in Aktion

Von Michaele Sonderfeld/ 18. Mai, 2017

Der heutige Shambhala Köln Blogartikel handelt von der Kasung Praxis. Wer sind die Menschen, die bei größeren Programmen mit Sakko gekleidet und Schuhe angezogen, im Schreinraum auf einem Stuhl oder vor dem Lehrer auf dem Kissen sitzen? Was hat es damit auf sich, dass im Shambhala Landzentrum Dechen Chöling in Frankreich auch Menschen in Uniform rumlaufen? Was hat das Ganze mit spirituelle Praxis zu tun?

Um diese Fragen zu beantworten baten wir Michaele Sonderfeld, aus dem Kölner Shambhala Zentrum, etwas dazu zu schreiben:

Seit ich 1988 zum ersten mal Kasung in Uniform sah, war ich hin und her gerissen zwischen der Ablehnung des militärischen Aussehens und der gleichzeitigen Anziehung zu dieser Praxis. Kasung heißt Dharmabeschützer, also Beschützer der Lehren. Unsere Waffe ist die Freundlichkeit. Wir arbeiten mit unseren eigenen Irritationen, Hindernissen und denen der anderen Mitglieder oder Besucher. Im Rahmen von Shambhala gehören die erleuchteten Beschützer zur erleuchteten Gesellschaft. Dazu gehört natürlich, den geschützten Rahmen für die Programme und auch für die Lehrer und Lehrerinnen zu schaffen, sowie auch die dafür entsprechende Umgebung zu sichern und ebenso hilfreich für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen da zu sein. Meine Praxis als Kasung ist eine sehr schöne Möglichkeit, auf meinem Weg weiter zu gehen und dem Sakyong und dem Sangha Unterstützung zu bieten und mich dabei weiter zu entwickeln. Wir arbeiten sehr intensiv mit unseren eigenen Geisteszuständen und brauchen für unsere Praxis eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Uniform soll unsere Rolle für uns und die anderen deutlich machen und ist zudem eine Provokation, seine Gewohnheitsdenkmuster zu hinterfragen und neu zu belegen. Es gibt spezielle Programme für Kasung, die Lehren und Übungen für diesen Weg bereithalten. Für mich gibt es keine Trennung zwischen den anderen Shambhalaaktivitäten, der Kasungpraxis und meinem sonstigen Leben. Vor 3 Jahren wurde ich zum Rusung ernannt. Rusung bedeutet Areaprotector, also Beschützer der Gegend, d. h. für das Zentrum Köln. Meine Aufgabe ist es, die Sicherheit und auch das Wohlergehen der Sanghamitglieder im Auge zu haben, die Kölner Kasung zu organisieren für gemeinsame Praxis und organisatorische Treffen, in denen z.B. auch die Kasungbegleitung für bestimmte Programme geplant wird.

Text: Michaele Sonderfeld
Bild: Shambhala Köln & Michaele Sonderfeld
Blog Redakteur: Dennis Engel


Wenn du mehr über die Kasung Praxis erfahren und sie praktizieren und üben möchtest, dann gibt es Ende Mai die Gelegenheit dazu:

“Kasung – Protecting the Teachings”

Datum: 26.Mai – 28. Mai 2017

Ort: Shambhala Zentrum, Genter Str. 25, Köln

Anmeldung: https://shambhala-koeln.de/calendar-details/?id=303344

– Das Programm ist offen für alle –

 

Über Michaele Sonderfeld

Michaele Sonderfeld ist von Beruf Lehrerin. Den ersten Kontakt mit dem Shambhala Buddhismus hatte sie 1988. Seit 2004 ist sie Mitglied bei Shambhala Köln. Durch ihren Mann, der damals Kontakt mit der Karma Kagyü Linie hatte, fühlte sich ihre Freundin ermuntert, sie nach Boulder in ein Shambhala Zentrum einzuladen. 2002 wurde sie von ihrer Freundin wieder motiviert, mit ihrem Sohn und mit ihrer Familie zum Familycamp in Dechen Chöling mitzukommen. Danach war ihr klar, dass der Shambhala Buddhismus ihre spirituelle Heimat ist. Im Shambhala Zentrum Köln engagiert sie sich, indem sie Programme koordiniert, als Meditationsanweiserin oder als Kasung tätig ist. Sie ist Mitglied im Rat des Kölner Zentrums, da sie die Position Rusung (Regionsbeschützerin) ausübt.