Frieden schaffen in schwierigen Zeiten

Von Jakob / 5.Oktober, 2017

Vom 15. September bis zum 17. September fand in Wien, organisiert von Shambhala Wien, eine Veranstaltung statt, bei der es um das Thema ging, wie man Frieden in der heutigen, sehr schwierigen Zeit schaffen kann. Sakyong Mipham Rinpoche war auch anwesend. Es gab viele Vorträge, Workshops und Austausch zu diesem Thema. Zu diesem Wochenende sind auch einige Personen aus dem Shambhala Köln Sangha nach Wien gereist, um daran teilzunehmen. Einer davon war Jakob. Er war so freundlich seine Eindrücke von diesem Wochenende zu schildern.

Jakob schreibt dazu:

„Frieden schaffen in schwierigen Zeiten“. So lautete der Titel eines Symposiums, das vom Shambhala-Zentrum Wien im Spätsommer 2017 veranstaltet wurde. Frieden schaffen angesichts der mannigfaltigen Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen. Herausforderungen politischer, gesellschaftlicher, sozialer, persönlicher Natur. Und dies in Zeiten, in denen immer mal wieder der Eindruck entsteht, dass all diese Hindernisse unüberwindbar scheinen, dass der Kollaps vorprogrammiert ist. Nur allzu gut passt es zum buddhistischen Kerngedanken, gerade in diesem Kontext einen Samen des Guten, des Zuträglichen zu sähen: Zuversicht kultivieren und schauen, was es zu tun gibt. Um ein paar Anregungen zu bieten, wurde der Frieden und seine Gegenkräfte während der zweieinhalb Tage aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Dies geschah in Form von Vorträgen, Workshops, Podiumsdiskussionen und im freien Austausch während der Pausen. Umrahmt wurde das Wochenende von einem Auftakt- und einem Abschlussvortrag von Sakyong Mipham Rinpoche, dem Linienhalter der Shambhala-Lehren. Während die unterschiedlichsten Themenbereiche ausgebreitet wurden, manifestierte sich zunehmend die Einsicht, dass es wohl kaum einen Bereich unseres gesellschaftlichen und privaten Lebens gibt, bei dem Frieden und Unfrieden keine Rolle spielen. Entsprechend fruchtbar war das Wochenende für die einzelnen Teilnehmer. Durch die persönliche Workshop-Auswahl bekam jeder die Möglichkeit, sich Anregungen für aktuelle Themenfelder zu holen: Gesellschaft, Soziales, Wirtschaft, Politik, Buddhismus, Meditation, Psychologie, Pädagogik u. v. m. Shambhala steht im direkten Bezug zum Begriff der „Erleuchteten Gesellschaft“. Auch, wenn versucht wird, die teils mythologischen Lehren so aufzubereiten, dass sie im alltäglichen Leben anwendbar sind, so bleibt es dann – so mein Eindruck – doch immer wieder mal ein wenig abstrakt, wie genau sich dies alles manifestieren soll. Manchmal erscheint es allzu verführerisch, die Lehren zwar gerne als Anregung für Teilaspekte des Lebens anzunehmen, jedoch nicht universell von ihrer Wirkkraft auszugehen. Diesbezüglich leistete das Symposium einen fantastisches Beitrag: Alle Workshops waren thematisch so gewählt, dass sie mit der Vision von Shambhala im Einklang standen. Gleichzeitig waren sie aber von einem unglaublichen Praxisbezug aus diversen Berufsfeldern durchdrungen. In praktischen Übungen konnten auch unmittelbar Erfahrungen mit den vorgestellten Themen gemacht werden. So wurde aus verschiedensten Blickwinkeln aufgezeigt, auf welche Weise konstruktiv an einer friedvollen, würdevollen, gesunden, wachen, „erleuchteten“ Gesellschaft mitgewirkt werden kann. Im Abschlussvortrag leitete Sakyong Mipham Rinpoche eine Kontemplation an, in der jeder Teilnehmer dazu eingeladen wurde, ein Bestreben zu formulieren: Was nehme ich von diesem Symposium mit? Was möchte ich erhalten oder weiter kultivieren? So besteht die Hoffnung, dass die Teilnehmer des Symposiums in guter Erinnerung halten, dass „Frieden schaffen“ möglich ist, ganz konkret, praktisch und jetzt.

Text: Jakob
Bild: Jakob, Peace Now Homepage (Shambhala Wien)
Blog Redakteur: Dennis Engel

 

Über Jakob Altenstein

Jakob ist vor 3 jahren über das Meditieren auf den Buddhismus gestoßen. Er ist Mitglied bei Shambhala Köln und engagiert sich seit mehreren Jahren im Meditationszentrum ehrenamtlich, z.B. beim Kochen für Programme oder bei alltäglicher Aufgaben, die im Meditationszentrum anfallen. Als
das Meditationszentrum 2018 an seinen neuen Standort umzog, brachte er
sich mit handwerklichen Tätigkeiten ein, um die Sanierungsarbeiten zu unerstützen.
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