Shambhala Geschichte (in Bearbeitung)

Heute ist Shambhala eine internationale gemeinschaftsbasierte und gemeinschaftsgeführte Organisation. Auf dieser Seite findest du eine kurze Zusammenfassung der Shambhala Geschichte mit dem Fokus auf den Entwicklungen seit 2018. Eine ausführlichere Beschreibung der Shambhala Geschichte findet du auf der internationalen Shambhala Webseite.

 

Zweck der internationalen Gemeinschaft ist es Meditationsräume, Belehrungen, Führungsprozesse und eine Kultur zu schaffen, die inklusiv, freundlich, zeitgemäß und für alle zugänglich sind. Das Bestreben, den Dharma (buddhistische Lehre) in einer sich schnell verändernden Welt relevant und zugänglich zu machen, hat tiefe Wurzeln in den Lehren von Shambhala und dem tibetischen Kagyü- und Nyingma-Buddhismus. Die internationale Shambhala Geschichte – und das, was wir aus ihr gelernt haben – ist für uns als Gemeinschaft und für unsere Entwicklung von großer Bedeutung.

 

Shambhala Köln e. V. ist Teil der internationalen Shambhala Gemeinschaft und gleichzeitig ein eigenständiger Gemeinnütziger Verein nach Deutschem Vereinsrecht. Als Shambhala Meditationszentrum geben wir Belehrungen und Meditationsanleitungen in der Tradition von Chögyam Trungpa Rinpoche und seinem Sohn Sakyong Mipham Rinpoche weiter. Gerade für neue Interessierte ist es uns wichtig darüber aufzuklären, dass beide Rinpoches in unserer Tradition eine Vergangenheit mit sexuellem Fehlverhalten haben. Auf dieser Seite findest du weitere Informationen dazu. Die Internationale Shambhala Gemeinschaft hat viel Energie und Arbeit in die Aufarbeitung der Vergangenheit sowie Entwicklung von neuen Strukturen gesteckt und befindet sich weiterhin in dieser Entwicklung. Gleichzeitig respektieren und schätzen wir die Zahlreichen Belehrungen, die wir von beiden Rinpoches erhalten haben und weitergeben. Chögyam Trungpa Rinpoche ist am 04. April 1987 verstorben. Sakyong Mipham Rinpoche hat die organisatorische und lehrende Leitung von Shambhala endgültig an einen Vorstand, bestehend aus Shambhala Mitgliedern von verschiedenen Kontinenten, übergeben. Personen die weiterhin mit Sakyong Mipham Rinpoche Buddhismus studieren und praktizieren möchten, können dies außerhalb der Sambhala Organisation.

Komme gerne auf uns zu, wenn du Fragen zu der Geschichte von Shambhala hast oder dich darüber austauschen möchtest ([email protected]).

 

Die Shambhala-Geschichte seit 2018

Die Shambhala-Geschichte begann mit den Menschen, die Schüler*innen des tibetisch-buddhistischen Lehrers Chögyam Trungpa Rinpoche wurden, als er in den 1960er Jahren von Indien nach England zog. Ursprünglich war Chögyam Trungpa Rinpoche das Oberhaupt des Klosters Surmang in Osttibet und ein hoch angesehener Lehrer des Kagyü- und Nyingma-Buddhismus. Er präsentierte diese Lehren auf eine frische und einzigartige Weise, so dass sie sich mit der Erfahrung der Menschen in der heutigen westlichen Gesellschaft verbinden ließen.

Hier findest du weitere Informationen über Chögyam Trungpa Rinpoche. 

 

Zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem Tod von Chögyam Trungpa Rinpoche, wurde die Leitung an seinen Sohn, Sakyong Mipham Rinpoche übergeben.

Zwischen 1995 und 2018 war Sakyong Mipham Rinpoche sowohl spiritueller als auch als organisatorischer Leiter der internationalen Shambhala-Gemeinschaft. In dieser Rolle leitete er die Entwicklung innovativer Lehrpläne, kombinierte buddhistische und Shambhala-Lehren Belehrungen, präsentierte Kommentare und Meditationspraktiken, die auf Trungpa Rinpoches Shambhala-Lehren basieren, und erforschte die Interpretation der Vision einer erleuchteten Gesellschaft in Retreats, Seminaren und Meditationen. Er schrieb auch populäre Bücher über Meditation und die Shambhala-Lehren, darunter Turning the Mind into an Ally und Ruling Your World. Während dieser Zeit der Leitung von Sakyong Mipham Rinpoche wurde unsere globale Gemeinschaft größer und komplexer und durchlief eine Reihe von Organisationsformen und Leitungsstrukturen.

2018 wurde Fehlverhalten von führenden Lehrenden, einschließlich Sakyong Mipham Rinpoche bekannt. Es liegen keine Vorwürfe gegenüber Personen aus Köln vor.

Im Juni desselben Jahres verpflichtete sich Sakyong Mipham Rinpoche, eine Phase der Selbstreflexion und des Zuhörens einzuleiten. Im Juli 2018 informierte er die Gemeinschaft in einem Brief, dass er sich von seinen administrativen und lehrenden Aufgaben in Shambhala zurückziehen und eine Untersuchung durch Dritte unterstützen würde. Als die Untersuchungen und Bedenken weitergingen, trat der Kalapa-Rat (der von Sakyong Mipham Rinpoche ernannte Shambhala-Vorstand) zurück, und Sakyong Mipham Rinpoche stimmte der Einrichtung eines unabhängigen Vorstands zu, der sich aus Mitgliedern der Shambhala-Gemeinschaft zusammensetzt und die finanzielle und organisatorische Verantwortung für die Organisation trägt. Weitere Details zu dem gerichtlichen Verfahren sind weiter unten zu finden. Eine Zusammenfassung des Ergebnisses ist, dass sexuelles Fehlverhalten und Macht Missbrauch von Sakyong Mipham Rinpoche bestätigt wurden. Keine Fälle wurde als Straftat eingestuft. In einem Brief teilte Sakyong Mipham Rinpoche seine Entschuldigung für die Verletzungen die er erzeugt hat mit. Nach einer Mediation mit dem Shambhala Vorstand trat er von seinen lehrenden sowie leitenden Funktionen endgültig zurück.

Seit 2020 lehrt Sakyong Mipham Rinpoche auf Anfrage seiner Schüler*innen außerhalb der Shambhala Organisation vor allem Online und zum Teil auch vor Ort für Fortgeschrittene sowie neu Interessierte. Mehr Informationen dazu bekommst du beim Sakyong Lineage Team ([email protected]). Wenn du Interesse an Angebote mit Sakyong Mipham Rinpoche hast, kannst du eine E-Mail an sie schreiben. 

 

Im Anschluss an die rechtlichen Untersuchungen und der Olive Branch Empfehlungen (eine unabhängige Organisation, die Gemeinschaften bei Prozessen zu Fehlverhalten und Macht Missbrauch unterstützt) sowie an das Feedback, das von der Shambhala-Gemeinschaft eingeholt wurde, hat der Shambhala-Vorstand die folgenden Maßnahmen ergriffen:

  • Einstellung einer Direktorin für Verhalten und Wohlbefinden im Januar 2020.
  • Bereitstellung von Fördermitteln für mehrere von der Gemeinschaft geleitete Initiativen, die sich auf Fürsorge, Wohlverhalten, Vielfalt und Inklusion konzentrieren.
  • Angebote kostenloser Online-Kurse für die Shambhala-Gemeinschaft. Beispiele: „Sexueller Schaden, Trauma und die Heilungsreise”, “Richtiger Gebrauch von Macht”, “Geschlechterdynamik”.
  • Kostenlose Beratungs- und Therapieangebote für Betroffene von sexuellem Fehlverhalten in der Shambhala-Gemeinschaft durch die People’s Counseling Clinic (PCC) in Nordamerika und durch Irmi Jeuther ([email protected]) in Europa.
  • Einführung einer Kinderschutzrichtlinie im Februar 2020.
  • Verabschiedung einer neuen Verhaltenskodex-Richtlinie im Februar 2021.
  • Beginn des Kulturwandels bei Shambhala Köln im Oktober 2020, ein gemeinsamer Prozess, welcher von Irmi Jeuther geleitet wird und von Shambhala International finanziell gefördert wurde.
  • Aufbau einer Gruppe von geschulten Prozessbegleitern*innen für Verhaltensregeln sowie regionalen und internationalen Ratsmitgliedern. Sie sollen Beschwerden unter dem neuen Verhaltenskodex in Zukunft bearbeiten können. 
  • Im Shambhala Zentrum Köln haben wir seit November 2021 ein Team als Ansprechpartnerinnen für Konflikte und Fehlverhalten. Den Kontakt sowie weitere Informationen dazu findest du auf unserer Seite “Konfliktklärung und Miteinander“.
  • Erklärung des Shambhala-Vorstands zu sozialen und psychischen Verletzungen im Miteinander unserer Gemeinschaft im Dezember 2021 (auf englisch)
  • Gemeinsamer Brief vom Shambhala Interantional Vorstand und dem Sakyong Potrang. In diesem werden die Ergebnisse von der Mediation dargestellt.
  • Aufbau eines Praxis- und Studienweges, der von der Weisheit des Sangha getragen ist und auch unabhängig von einer absoluten spirituellen Autorität gegangen werden kann.
  • 2023 Einladung des internationale Shambhala-Vorstands, einen „Globalen Gemeinschaftsrat“ zu bilden, der die Stimme aller etwa 150 Shambhala-Gruppen und -Zentren in der Führung der weltweiten Gemeinschaft repräsentieren soll. Auf lange Sicht soll dieser Rat die Aufsicht über den internationalen Vorstand übernehmen.

 

Die Gemeinschaft ist sehr aktiv und setzt sich für eine ethisch einwandfreie Entwicklung von Shambhala und des gesamten Buddhismus in der westlichen Welt ein. Dabei stößt sie auf vielfältige Herausforderungen. Denn mit dem Buddhismus östlicher Prägung und der westlichen Sichtweise stoßen zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander. Dabei gilt es genau hinzuschauen, welche Strukturen übernommen werden können und welche weiterentwickelt werden dürfen. Beispiele für den Weg, den Shambhala dabei geht, finden sich oben.  

 

Shambhala International nimmt den kulturellen Wandel ernst und ist entschlossen, zu gesünderen und sicheren Strukturen für Buddhismus im Westen beizutragen. Shambhala Köln richtet sich nach den neu entwickelten Verhaltensrichtlinien und befindet sich weiterhin in einem Heilungs- sowie Aufklärungsprozess. 

 

Hilfe bei Fehlverhalten und Missbrauch

Zunächst möchten wir klar stellen, dass Shambhala Köln Grenzverletzungen jeder Art verurteilt. Wir fühlen uns der Sicherheit und dem Wohlbefinden unserer Mitglieder, Freunde*innen und Gäste verpflichtet. Zur Prävention von Fehlverhalten wurden wir von Irmi Jeuther geschult und sensibilisiert. Seit Oktober 2020 hat ein Team, bestehend aus Mitgliedern von Shambhala Köln das Format “Kulturwandel” ins Leben gerufen, welches von Irmi Jeuther geleitet wird. Für das Format haben wir eine finanzielle Förderung von Shambhala International erhalten.

Zusätzlich haben wir in Köln seit November 2021 ein Team aus Mitgliedern, welches als Vertrauenspersonen einen sicheren Rahmen für Austausch und Konfliktlärungen bietet.

Solltest du selbst Bedarf an einem Gespräch haben, kannst du dich an unser internes Team für Konfliktklärung und Miteinander wenden (zum Kontakt) oder dich an Irmi Jeuther ([email protected]) wenden. Sie ist Dharma-Lehrerin, zertifizierte Psychologin und Ansprechpartnerin bei der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) für Menschen, die Fehlverhalten und Missbrauch erlebt haben. Seit 2021 ist sie bei Shambhala Europa ebenfalls externe Kontaktperson für diese Themen.  Auch Führungskräfte von Shambhala können sich an sie wenden. 

 

Hier sind weitere Informationen über die Shambhala Geschichte seit 2018 zu finden:

Nach dem Rücktritt von Sakyong Mipham Rinpoche formierte sich nach einem Bewerbungsprozess ein Interims-Vorstand, der mittlerweile offizieller Vorstand von Shambhala International ist. Das Gremium beauftragte 2018 die Anwaltskanzlei Wickwire Holm mit einer Untersuchung zu den Missbrauchsvorwürfen und zog zudem die Organisation Olive Branch hinzu, eine unabhängige Institution, die spirituelle Gemeinschaften in ethischen Fragen unterstützt. Die folgenden Berichte dokumentieren die Untersuchungsergebnisse der beiden Organisationen:

  • Bericht von Wickwire Holm: Die Anwaltskanzlei stellte fest, dass es Fälle von sexuellem Fehlverhalten durch Sakyong Mipham Rinpoche und anderen Shambhala-Lehrenden gegeben hat. Rund 100 Personen aus der Shambhala-Gemeinschaft kontaktierten Wickwire Holms im Zuge dieser Untersuchung. Der Bericht führte weder zu behördlichen Ermittlungen noch zu einem Gerichtsverfahren gegen Sakyong Mipham Rinpoche. 
  • Olive Branch: Der Bericht enthält Aussagen von 60 Personen, die sexuelle Gewalt und andere Verletzungen in der Shambhala-Gemeinschaft erlebt haben. Er dokumentiert die Geschichten von Betroffenen und die Erkenntnisse aus den einzelnen Darlegungen. 
  • Darüber hinaus gab Olive Branch Empfehlungen an Shambhala International zur Heilung, zur Einführung eines überarbeiteten Ethikkodex und zu Prozessen, um sexuelles Fehlverhalten und Machtmissbrauch in Zukunft zu verhindern.
  • Das „Buddhist Project Sunshine“ sammelte Anschuldigungen von Fehlverhalten und Missbrauch in der Shambhala-Gemeinschaft und veröffentlichte sie in drei aufeinander folgenden Berichten. Darunter fanden sich auch Vorwürfe gegen Sakyong Mipham Rinpoche, der sich im Zuge der Berichte für sein Verhalten entschuldigte. So schrieb er in einem seiner Briefe: „Ich verstehe, dass ich die Hauptquelle dieses Leidens und der Verwirrung bin und möchte mich nochmals dafür entschuldigen. Es tut mir zutiefst leid.“ Sakyong Mipham Rinpoche hat sich mit betroffenen Personen, die dazu bereit waren, zu Mediationsgesprächen getroffen. Zusätzlich hat er an Treffen teilgenommen, um mehr über missbräuchliches Verhalten zu erfahren und zu lernen. Er ermutigt dazu, einem Heilungsprozess Zeit zu geben. Dieser Heilungsprozess ist zurzeit noch nicht abgeschlossen.