Shambhala und Gesellschaft

Von Theo Düttmann / 7. August, 2016

 

Mit der Serie “Shambhala und Gesellschaft” startet Shambhala Köln heute seinen Blog. In dieser Serie werden in regelmäßigen Abständen Mitglieder aus der Shambhala Köln Sangha, ihre ganz persönlichen Gedanken veröffentlichen, wie sie den Shambhala Buddhismus mit der heutigen Gesellschaft und ihrem Alltag verbinden.

Heute schreibt Theo Düttmann dazu:

Mit der Idee , über Gesellschaft und Shambhala zu schreiben, komme ich schnell in die Erinnerung meiner Studentenzeit in Berlin. In den 80er Jahren hatten wir fast nur ein Thema: “Gesellschaft(skritik)”. Viele Shambhala-Lehrerinnen und Lehrer schwärmen noch heute von dieser Zeit als sie noch in direktem Kontakt mit Chögyam Trungpa standen und für das gesamte Leben geprägt wurden. So haben sie schon damals den spirituellen Weg beschritten während ich noch auf Demos in Berlin unterwegs war. Oft habe ich ein bisschen neidisch auf deren Erlebnisse mit Chögyam Trungpa geblickt und staunend deren Erzählungen gelauscht.

Jetzt kehrt das Thema “Gesellschaft” für mich auf dem spirituellen Pfad zurück. Meditation, Erkenntnis waren die erste Motivation. Jetzt also “Erleuchtete Gesellschaft”. Ich höre es und gleichzeitig reflektiere ich “Neoliberale Gesellschaft”. Die Vision einer achtsamen, mitfühlenden Gesellschaft auf der einen Seite und die Realität einer entfesselten, markt-enthemmten Gesellschaft. Ich persönlich fühle mich in der Gesellschaft von Shambhala wohl. Ich weiß, es ist die Welt in einer Welt, Refugium, Ort des Probierens, der Praxis. Ob sie ausstrahlen kann auf die Welt des Geldes, der Banken, der dauernden Effizienzsteigerung und permanenten Erreichbarkeit? Ich bin skeptisch. Aber dass sie strahlt, das steht außer Frage. Es ist das Strahlen der Großen Östlichen Sonne…

Text: Theo Düttmann
Bild: Shambhala Köln & Theo Düttmann
Blog Redakteur: Dennis Engel

 Über Theo Düttmann

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Theo Düttmann ist 55 Jahre alt. Er ist Journalist und seit 2009 Mitglied bei Shambhala Köln. Er ist über die Körperarbeit (Yoga) zur Meditation gekommen. Der Shambhala Buddhismus hat ihm im Vergleich zu anderen buddhistischen Richtungen am besten gefallen – anfangs wegen der Strukturiertheit des Studiums- und Praxisweges, dann weil er viele Freundschaften in der Gemeinschaft schließen konnte. Er ist Teilnehmer in der Lehrergruppe und war als Helfer, Koordinator bei Programmen in Köln tätig.